Sonntag, 4. November 2012

Vietnam - Working in Hoi An - Nams Aussie Aussie Bar

Sooo ... da war ich also in Hoi An angekommen. Habe im Hop Yen Guesthouse geschlafen. Das hatte zu dieser Zeit Bauarbeiten, ist jedoch ansonsten für jeden zu empfehlen, der günstig übernachten möchte. Abends bin ich dann alleine durch die Altstadt gelaufen und habe mich in ein Restaurant am Fluss gesetzt. Hier hat es eine super schöne Aussicht auf die Altstadt. Die letzten Tage bin ich eigentlich nur gefahren, in den meisten Städten nur eine Nacht geblieben und das meist, ohne Leute kennen zu lernen, da ich abends angekommen und morgens gefahren bin. So entschied ich mich, in Hoi An mal eine Weile zu verbringen. Viele haben mir den Ort auf meinem Weg an's Herz gelegt und er hat mir auf Anhieb sehr gefallen. Ich habe gegessen und mich mit dem Pärchen neben mir unterhalten, als mir ein Flyer von einer Bar auf den Tisch gelegt wurde. Der Kerl rief uns kurz die Angebote zu und lies den Flyer liegen. Ich habe ihn mir angeschaut und bin auf die kleine Box auf der Rückseite des Flyers gestoßen: "Westerners required to work for the bar ...". Hmmm, klingt schon mal interessant. Jetzt müsste ich nur wissen, was genau gefordert und was angeboten wird. Habe weiter gegessen und 10 Min später kam wieder ein Kerl vorbei. Er hat mir genau den gleichen Flyer noch mal in die Hand gedrückt. Habe ihn daraufhin direkt angesprochen und er meinte "Gut, dass Du mich fragst, ich bin der Boss von der Bar.". Er hat mir erklärt, dass sie Leute suchen, die abends Touristen ansprechen und auf die Bar aufmerksam machen sowie die aktuellen Angebote unterbreiten, da die Bar nicht im Zentrum des Geschehens liegt und die meisten Leute sie sonst nicht wahrnehmen. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht weiß, ob es mir liegt, aber ich mir die Bar mal anschauen komme. An dem Abend habe ich nicht mehr viel gemacht, aber am nächsten Tag bin ich dann abends mit ein paar Leuten die ich im Hop Yen kennengelernt habe durch Hoi An gefahren und in die Bar. Die Bar war ziemlich klein und sah etwas ranzig aus, war aber genau das richtige für Backpacker! Wir hatten einen ziemlich coolen Abend und ich habe dem Besitzer gleich für den nächsten Tag zum Probearbeiten zugesagt. Als dann der nächste Tag kam, war ich mir nicht mehr so sicher, ob das am Vorabend so eine gute Idee gewesen ist. Ich bin noch nie auf wildfremde Leute zugegangen und habe sie angesprochen ob sie in eine Bar gehen möchten. Wieso auch? Naja gut ... was soll schon passieren. Du siehst die Leute ja vermutlich eh nie wieder! Bis auf in der Bar natürlich, sie sollen ja kommen! :-)
Ich bin wie verabredet in die Bar und wir sind gemeinsam um 20 Uhr mit Flyern bewaffnet losgezogen. Ich habe die ersten Leute angesprochen ... anfangs noch ziemlich schüchtern, mit der Zeit lief es jedoch immer besser. Man wusste, was man zu sagen hatte und war immer sicherer im Gespräch. Gegen 23 Uhr waren wir fertig und sind zurück in die Bar gefahren ... einer der spannenden Momente. Ich war der einzige Westler, der an dem Abend für die Bar kunden geworben hatte, es würde also ein recht klares Bild  geben, wie ich bei den Leuten angekommen bin. Wir sind mit dem Roller an der Bar angekommen und sie war voller als am Vorabend! Ein super Gefühl und sehr lustig, Leute in der Bar zu treffen, die man selbst animiert hat vorbei zu schauen. Nach dem ersten Abend, bin ich direkt mit meinen Sachen bei meinem neuen Chef eingezogen. Er hatte ein Haus ziemlich nah am Strand in dem ich schlafen konnte. Mein Zimmer war der "Tempelraum", man könnte es auch das Gebetszimmer nennen. Die Regeln waren: Ich sollte nicht nackt durchs Haus laufen, nicht mit den Füßen in Richtung Tempel schlafen und keine Frauen mit ins Haus bringen. Krieg ich hin.
Der Tempel in meinem Zimmer.
The temple in my room.

Mein Bett für die erste Zeit.
My bed for the first time.
Unten in der Küche konnte ich mir Essen nehmen und Abends haben wir meistens zusammen bei Nams (der Name meines Bosses) Schwiegereltern gegessen. Danach haben wir die Bar aufgemacht, etwas Pool gespielt und sind gegen 20 Uhr los Flyer verteilen. Nam wusste genau, wann wo viel los gewesen ist, also sind wir mit dem Roller von Spot zu Spot gefahren, Nam hat mich abgesetzt und ich habe die Leute auf der Straße angesprochen oder bin durch Restaurants gelaufen und habe die Leute angesprochen oder mich teilweise einfach einen Moment zu ihnen an den Tisch gesetzt. Fühlt sich die ersten Male wahrscheinlich so komisch an, wie es sich hier liest, aber es ist ziemlich überraschend, wie positiv die Leute doch reagieren. Auch überraschend war es, wenn man Leute gesehen hat von denen man überhaupt nicht erwartet hat, dass sie in die Bar kommen, aber es war eine ruhige Nacht und so hat man es einfach mal versucht. Dann kommt man später in die Bar und trifft genau sie. :-)
The empty bar. And like you can see, the people made it special, not the bar itself. :-)

Nams Frau Hue und Nam.
Nams wife Hue and Nam.

Das Typische Abendessen bei Nams Schwiegereltern.
The typical dinner at Nams parents in law.

Essen mit der Familie: Schwiegervater, Schwiegermutter, Hue, Nams Tochter und Nam.
Eating with the family: father in law, mother in law, Hue, their daughter and  Nam.

Meine Dusche in Nams Haus, sehr einfach, aber hat den Zweck erfüllt.
My shower at Nams house - really basic but  served the purpose. :-)

Erste Nach Flyer für die Bar verteilen.
First night handing out flyer for the bar.
In dieser Zeit habe ich viele Leute kennengelernt. als erstes ein Pärchen aus England, Alice und Simone. Sie hatten überlegt für die Bar zu arbeiten. Waren auch ein paar mal da, aber dann hat ihnen Hoi An doch nicht genug zugesagt, um hier eine Weile zu bleiben und sie sind weiter gezogen.
Dann bin ich mal wieder Flyer verteilen gewesen und habe mich an einen Tisch zu einem Kerl gesetzt, bei dem ich mir sicher war, ihm würde die Bar gefallen. Wir haben uns unterhalten und ich habe die Bändchen an seinem Arm bemerkt. Siehe da - ein Fusion-Besucher (quasi Rock am Ring für elektronische Musik). Wir haben uns super nett unterhalten und für ein Bier in der Bar verabredet. Er wollte ein paar Tage in Hoi An bleiben und so haben wir ausgemacht, ich nehme mir mal nen Abend frei und wir machen was außerhalb der Bar. Brauchte auch dringend mal Abwechslung, immer nur in der Bar rumhängen wird auf Dauer ja langweilig. Wir sind an den Strand gefahren, waren schwimmen was essen und haben was getrunken. Irgendwann wurde es spät und die Läden haben geschlossen. Wir hatten alles dabei was wir brauchten und haben noch am Strand in einer Hütte gesessen. Irgendwann kamen ein paar vietnamesische Kinder an und haben sich zu uns gesetzt. Sie hatten auch was zu trinken dabei, ein paar Früchte und kleine Küchlein. Sie konnten zwar kein Englisch, aber haben uns mit Händen und Füßen versucht zu verständigen und hier und da hat es auch geklappt. In den Flaschen die sie dabei hatten, war ziemlich brutaler Reiswein, den sie uns immer wieder angeboten haben. Wir haben jeder mal probiert, aber das war wirklich Teufelszeug. Sie haben die Flaschen geleert. Ziemlich heftig. Nach einer Weile hat sich rausgestellt, das einer von ihnen Tättowierer ist. Er hat die ganzen Beine voller Tattoos gehabt und war ziemlich stolz darauf. Ein paar davon waren nicht schlecht gestochen, aber es war trotzdem heftig zu sehen, wie er anscheinend sich selbst als Versuchsobjekt benutzt hat. Wir saßen noch eine Weile und auf einmal kamen sechs Polizisten aus dem Nirgendwo. Lukas und ich waren erst mal geschockt. Wie sieht das bitte aus? Da sitzen wir beiden Weißen mit einer Gruppe vietnamesischer Kinder und trinken Reiswein, mitten in der Nacht an einem menschenverlassenen Strand. Nach einer Weile hat sich herausgestellt, dass ein Besitzer einer der Läden die Polizei gerufen hat, weil er die Kinder bei uns gesehen hat. Die Polizei hat uns gebeten unsere Taschen und Rucksäcke zu kontrollieren ob noch alles da ist. Handy, Kameras usw. Die Kinder würden oft am Strand klauen.
Wow ... heftig. Das war ein Schock. Haben noch alles gehabt. Einer der Jungen hatte mir sogar ein kleines Kettchen geschenkt. Schon komisch, danach so eine Unterstellung der Polizei zu hören. War trotzdem alles in allem ein lustiger Abend. Haben noch ein paar Mal in der Bar einen drauf gemacht, bis Lukas weiter gezogen ist.

Mittagessen mit Lukas am Cau Dai Strand in Hoi An.
Lunch with Lukas at the Cau Dai beach in Hoi An.

Cau Dai Strand bei Nacht.
Cau Dai beach at night.

Die Beine des Tättowierer-Jungen. Wirklich verrückt zu sehen, wie er sich selbst als Testobjekt verwendete.
The legs of the Tattoo-boy. Really crazy to see how he seems to  use hisself as a test object. 

Wir waren wirklich geschockt, als wir auf dem Bild gesehen haben wir jung die Vietnamesen wirklich sind. Es war zu dunkel um es ohne den Blitz zu erkennen.
We've been pretty shocked, after we saw on the picture how young the really were. It was too dark, to really see it without the flash.
Das Leben bei Nams Familie war eine sehr interessante Erfahrung und hat mir einen tiefen Einblick in die Kultur und das Leben der Vietnamesen gegeben. Ich habe Nam begleitet wie er auf die Reisfelder gefahren ist um den Reis zu spritzen. Wir sind morgens, wenn wir die Bar spät zu gemacht haben, an den Strand gefahren, der voll von Vietnamesen war die Frühsport gemacht haben oder sich für sonstige Aktivitäten bei Sonnenaufgang trafen. Auch das Familienleben war sehr interessant. Einerseits schön zu sehen wie jeden Abend zusammen gegessen wird, andererseits schade mitzubekommen, wie die kleine Tochter jeden Abend Zeit mit den Eltern verbringen möchte und die sich raus schleichen, während die Kleine von der Oma abgelenkt wird. Und auch wenn das schade war, verbringt die Kleiner vermutlich noch mehr Zeit mit den Eltern, als es in vielen Deutschen Familien der Fall ist.

Nams Cousin, der auch für die Bar gearbeitet hat.
Nams cousin who worked for the bar as well.

Nam hat etwas Reis für den Transport vorbereitet.
Nam prepares some rice for it's transportation.

Hier wurden das benutzte Geschirr gereinigt.
Here the used dishes were cleaned.

Natürliches Recycling. :-)
Natural recycling. :-)
Ich habe öfter mit dem Gedanken gespielt zurück zu gehen um noch mal für Nam zu arbeiten. Er schreibt mich öfter an und fragt ständig, was er mir bezahlen muss, damit ich wieder komme, aber meine Zeit zum Reisen ist, auch wenn sie lang ist, doch begrenzt und es ist mir wichtiger neue Dinge zu sehen und andere Erfahrungen zu machen als zurück in die "gewohnten Gefilde" zu gehen, auch wenn es Spaß gemacht hat...

Mehr dazu wie man zu einem Job bei einem Schneider kommt dann im nächsten Post. Hier noch ein paar aus dem Kontext gerissene Bilder. :-)



Sonnenaufgang am Cau Dai Beach, nachdem wir die Bar zugemacht haben.
Sunrise at Cau Dai beach, after closing the bar.

Schnitzarbeiten von einem Schnitzmeister auf einer kleinen Insel nahe Hoi An.
Carving work af a carving master, close to Hoi An.

Weitere Schnitzarbeiten.
Another carved piece.

Auf der Fähre zurück auf's Festland.
On the ferry back to the mainland. 

Ein Bild aus der Reihe: Was alles auf einen Roller passt!
A picture of the series: What fit's on a scooter!

Die erste Nacht in der Bar.
The first night in the bar.

Eine Frau bei der Herstllung von Bastmatten.
A women producing bast mattings.

Team Holland in der Bar.
Team Holland in the bar!
Mil aus Argentinien.
Mil from Argentinia.

Sonnenaufgang vom Balkon unseres Hauses.
Sunrise from our houses balcony.

Die Brücke im Zentrum Hoi Ans.
The bridge of Hoi Ans center.

Die Japanische Brücke.
The Japanese brigde.

Japanische Brücke #2.
Japanese bride #2.

Cau Dai Strand am Mittag.
Cau Dai beach at noon.

Gefüllter Tintenfisch im Cafe 43 - unbedingt probieren, wenn ihr in Hoi An seid!
Staffed squid at the Cafe 43 in Hoi An - definitly try it, when you're there!

Der Fluss in Hoi An beim Laternenfest.
The river in Hoi An during the lantern festival.

Die Japanische Brücke während des Laternenfestes.
The Japanese bride during the lantern festival.

Kunst in Hoi An.
Art in Hoi An.

Vietnamesische Kunst mit Deutschem Einfluss! :-)
Vietnamese art with German influence! :-)

Fussball-EM in Hoi An.
European soccer championship in Hoi An.

Nachdem die Bar geschlossen wurde, haben die Mitarbeiter zusammen gegessen.
After closing the bar, the employees ate together.

Unser Reiniger in der Bar. :-P
Our cleaner in the bar (the name Gift means poison in German). :-P

Und abschließend noch Mr. Wedeli - einer der Hunde meines Chefs. Er hat zwei Hunde, einen etwas größeren und einen kleineren (Mr Wedeli). Der kleine tat mir ziemlich leid, da der größere ihn immer gebissen hat. Gerade wenn man ihnen Essen gegeben hat und Mr. Wedeli ein Stückchen ergatterte, kam der große und hat ihn gebissen, so dass er das Stück fallen ließ und er es ihm abnehmen konnte. Habe Mr. Wedeli schnell in's Herz geschlossen und darauf geachtet, dass er immer genug zu Essen bekommt. Er war schon nach kurzer Zeit die treuste Seele und kam, selbst wenn ich mitten in der Nacht aus der Bar heim gekommen bin, raus um mich zu begrüßen. :-)

And last, but not least, the story of Mr. Wagging - one of the dogs of my boss. He had two dogs, one was a little bit bigger and a small one (Mr. Wagging). I felt really sorry for the small one, because the bigger one always bit him. Especially when we fed them and Mr. Wagging could catch a piece, the bigger dog came and bit him, so that he dropped the piece and the bigger one could eat it. It went quite fast, that I took Mr. Wagging to my heart and made sure, he always got enough food. After a short while he was a real true soul and when I came home from the bar, he came out even in the middle of the night to say hello. :-)

Der größere Hund, wie er die Katze beißt.
The bigger dog biting the cat.

Mr. Wedeli lernt vom größeren Hund.
Mr. Wagging is learning from the bigger dog.

Ja kein Essen unter den Tisch schmeißen! :-P
Don't drop some food under the table!  :-P

Mr. Wedeli in Aktion!
Mr. Wagging in action!

Mitten in der Nacht kam er raus um Hallo zu sagen. :-)
He came out in the middle of the night to say hello. :-)


Freitag, 5. Oktober 2012

Vietnam - Da Lat, Nha Trang, Buon Ma Thuot, Kon Tum, Kham Duc, Hoi An

Die Stadtnamen im Titel des Posts sind alles Städte, in denen ich auf meiner Tour übernachtet habe. Das erste Ziel war Da Lat, eine Stadt in den Bergen des südlichen Zentrums von Vietnams. Sie wurde von den Franzosen in der Kolonialzeit aufgebaut, da die Höhenlage etwas Abkühlung brachte.
Wie immer in voller Montur und so vor der Sonne geschützt. :-)

Das erste mal auf richtigen Bergen. Zig mal gestoppt um Fotos zu machen - das ist eines davon. Super schöne Aussicht auf dem Weg nach Da Lat.

Auch die Tierwelt in Vietnam sieht anders aus als daheim.

Pongour Wasserfall auf der Strecke zwischen Mui Ne und Da Lat.
Regen frühzeitig erkennen ...

... und dank Jakobs Regenponcho weiter fahren können - unbezahlbar!

Dass Da Lat kühler ist, merkte ich auch auf der Fahrt. Die Berge wurden immer steiler, es wurde kalt, und begann nasskalt zu nieseln. Nicht gerade das Wetter, auf das ich vorbereitet war. Zu aller Freude, ist mein Motorrad auf dem Weg nach oben immer mehr die Puste ausgegangen. Manche Passagen bin ich im ersten Gang gefahren und habe nur noch darauf gewartet, stehen zu bleiben, da mir der Motor die Strecke nicht mehr schafft. Kein schönes Gefühl. Nach ein paar weiteren Anstiegen und noch mehr Regen bin ich dann endlich in Da Lat angekommen. Dank meines Handys konnte ich mich super durch die Stadt navigieren und bin sehr schnell in der Straße angekommen, in der das Hotel war, dass ich mir vorher rausgesucht hatte. Lief doch noch alles gut ... denkste! Bin die Straße zig mal hoch und runter und habe das blöde Hotel nicht gefunden. Habe auch alle paar Meter jemanden gefragt, wurde zig mal in verschiedene Richtungen geschickt, aber gefunden habe ich es trotzdem nicht. Bin dann in ein anderes Hotel, auch günstig und ziemlich zentral gelegen. Da Lat ist eine recht schöne Stadt und wirklich eine willkommene Abkühlung. Ich habe abends sogar mal überlegt, meine Trainingsjacke anzuziehen, so kalt war es dann aber doch nicht. Dann gehst Du vor die Tür und die Vietnamesen laufen in dicken Daunenjacken, mit Schal und Mütze an dir vorbei. So weit werde ich mich wohl niemals akklimatisieren. Als ich abends essen war, klingelte mein Handy. Die Nummer war nicht unterdrückt, aber ich kannte sie nicht. Es war der Vietnamese aus Vung Tau. Er hat mich gefragt, wo ich gerade bin und wann ich wieder nach Vung Tau komme. Er könnte dann seiner Tochter Bescheid geben und sie würde dann auch kommen. Ich habe versucht ihm zu erklären, dass ich in den Norden fahre und vermutlich nicht mehr nach Vung Tau kommen werde. Wir haben noch ein bisschen Smalltalk gehalten ... am Ende des Gespräches hat er mir noch Gute Nacht gesagt und viel Glück gewünscht.
Es ist ja kein Geheimnis - in Vietnam ist es nicht immer sonnig und warm, vor allem nicht auf dem Weg nach Da Lat!
Die Stadt Da Lat ist ziemlich schön. Viele Häuser erinnern an die Herrschaft der Franzosen ... bis auf eins ... das erinnert eher an Alice im Wunderland und ist ein Haus, das man sich auf jeden Fall ansehen sollte, wenn man mal in Da Lat ist. Das Crazy House, was sich seinen Namen wirklich verdient hat! Es ist von einer vietnamesischen Architektin entworfen worden. Kein Zimmer gleicht dem anderen und jedes hat ein eigenes Motto. Es gibt das Bienenzimmer, das Bärenzimmer und einige andere Räume. Diese können auch von Touristen als Unterkunft gemietet werden und stehen dann nicht zur Besichtigung zur Verfügung. Wer also schon immer mal in einem Bienenstock übernachten wollte, hat hier die Möglichkeit dazu! :-)
Vor'm Crazy House. 

Lustig gebaut. Eine Treppe die über eines der Häuser führt. Sinnfrei oder sinnvoll? 

Eine Außenansicht.

Eines der Zimmer im Haupthaus.
Ziemlich verwinkelt gebaut. Und überall Fenster wo hin und wieder Köpfe raus schauen.

Noch eine Außenansicht.

Ein Bild aus dem Garten.
An einem anderen Tag bin ich durch die Stadt spaziert, habe mir den Flower Garden angeschaut und bin etwas durch die Altstadt getingelt. Beim Bummeln habe ich auch endlich einen Korb für mein Motorrad gefunden! Passt optisch überhaupt nicht, aber ist super praktisch für Kamera, eine Wasserflasche oder die Sonnenbrille. 
*Stolz* Das neue Körbchen! Natürlich selbst montiert - war doch gut ein paar Kabelbinder mit zu nehmen. ^^

Seitenansicht. :-)

Der alte Bahnhof in Da Lat.

Zwar etwas dreckig, aber sieht aus als würde es noch funktionieren. :-)

Bei einer Fahrt um Da Lat - die komplette Landschaft ist voll mit Treibhäusern.

Eines der vegetarischen Gerichte. Waren immer sehr günstig und super lecker! Wirklich zu empfehlen! :-)

Nach Da Lat habe ich einen Abstecher nach Nha Trang gemacht. War zwar eigentlich ein Umweg, aber da ich bereits 2008 in Nha Trang war, wollte ich es noch mal sehen. Die Strecke zwischen Da Lat und Nha Trang war eines meiner bisherigen Highlights. Es gab super schöne Aussichten, ging die meiste Zeit bergab, was das Fahren wieder angenehm machte und auf der Strecke gibt es tolle Aussichten und unzählige kleine Wasserfälle, die zwischen den Bergen fließen. Nha Trang ist, wie erwartet, super touristisch. Als ich 2008 dort war, hat es mir noch recht gut gefallen, aber dieses Mal konnte ich dem ehrlich gesagt nicht viel abgewinnen. Alles ist doppelt so teuer wie im Rest des Landes und man wird überall angequatscht. Für Familie mit Kindern vielleicht nicht so verkehrt, da die Infrastruktur recht gut ist, aber wer einen Strand zum relaxen sucht, braucht dafür nicht bis an die Küste Vietnams zu fahren. 
Habe in dem Hotel geschlafen, in dem ich auch schon 2008 untergekommen war.  Komisches Gefühl, wieder hier zu sein.
Danach bin ich weiter nach Buon Ma Thuot, einem Ort mehr im Landesinneren. Hier gibt es unzählige Kaffe und Kakao Plantagen. Die Fahrt war ziemlich lang, hat mich aber wieder auf meine ursprünglich geplante Route, entlang des Ho Chi Minh Highways gebracht. In Buon Ma Thuot habe ich nur eine Nacht verbracht. Ich bin abends recht spät angekommen, habe noch ein ziemlich nettes vegetarisches Restaurant gefunden und bin danach heim gelaufen und früh ins Bett. Auf dem Heimweg hat mein Telefon geklingelt. Die Nummer kam mir schon bekannt vor. Es war wieder mein Freund auf Vung Tau. "Wie geht es ihnen?" ... "Wann Du kommen wieder Vung Tau?". Er hatte mich beim letzten Gespräch wohl nicht verstanden. Mir war gerade langweilig und so telefonierte ich etwas mit ihm. Habe noch mal versucht zu erklären, dass ich vermutlich so schnell nicht wieder komme und gehofft er versteht es dieses Mal. Daraufhin hat er sich bedankt, mir Gute Nacht gesagt und wir haben aufgelegt.

Alles vegetarisch! Mock Meat ist das Zauberwort ... also Fake-Fleisch. Und hat richtig gut geschmeckt! :-)

Die Holzkirche aus Kontum.

So sehen die Km-Steine aus. Sagen immer die Distanz zu folgenden Orten und geben den Km an, auf dem man sich gerade auf der aktuellen Straße befindet. Auch sehr gut um heraus zu finden, ob man denn auf der richtigen Straße ist!

Vietnamesen transportieren alles auf zwei Rädern ...

Ich weiß nicht wie es heißt, aber man findet es öfter in Vietnam, vor allem in Richtung Norden. Sind eine Art fettige Pfannkuchen. Sie werden zusammen mit Salat in vorher feucht gemachte Reisblätter (rechts) gewickelt.

Die Dame beim Zubereiten.

Eine der unzähligen Kaffe-Fabriken.

Am Straßenrand noch ein paar Long Gong Früchte gekauft. Haben eine Konsistenz wie Litschis, aber sind ziemlich sauer. 

Sieht man auch nicht alle Tage. Zumindest keine ganze Herde mitten auf der Straße.
Ein Pärchen das ich unterwegs getroffen habe. Sie waren genau in die andere Richtung unterwegs und so konnten wir uns gut austauschen. Haben uns direkt in ein Cafe gesetzt um zu reden. War lustig, nach ein paar Tagen mal wieder ein paar westliche Leute zu treffen, mit denen man Englisch sprechen konnte! Sehr nett!

Kaffeplantagen am Wegesrand.
Kaffepflanze aus der Nähe.
Eine unreife Kaffebohne.
Am nächsten Tag wollte ich direkt von Kon Tum nach Hoi An fahren. Ich war etwas zu optimistisch und knappe 300 Km lassen sich wirklich nur an einem Stück fahren, wenn man bereits morgens um 8 Uhr auf dem Sattel sitzt, was nicht der Fall war. Die Fahrt lief ganz gut, doch als es Nacht wurde und ich festgestellt habe, wie schlecht mein Scheinwerfer tatsächlich ist, habe ich beschlossen in Kham Duc zu nächtigen. Ich war froh noch ein Hotel gefunden zu haben und konnte am nächsten Morgen etwas länger schlafen, da es nach Hoi An nur noch 120 Km waren. 
So sehen in dieser Region die Rathäuser aus in welchen Dorfversammlungen abgehalten werden. Das Volleyballfeld davor zeigt, dass die Vietnamesen das alles etwas lockerer sehen. :-)

Hier noch ein Rathaus bei Sonnenschein. 

Vor kurzem noch im touristischen Nha Trang gewesen in dem jedes Gebäude mit zig Klimaanlagen versehen ist und einige Kilometer weiter wird noch in Lehmhütten gewohnt. Ziemlich heftiger Kontrast.

Hübsche Aussicht von einer Brücke.

Dieser kleine Freund hatte meine Schuhe zum Fressen gern. Ein Glück noch nicht groß genug um sie kaputt zu machen. :-)
Mit neuen Kräften ging die Fahrt in's wunderschöne Hoi An. Was ich noch nicht wusste war, dass ich in diesem Ort die nächsten vier Wochen verbringen werde... mehr dazu im nächsten Post. :-)
Überall in Hoi An werden Lampions verkauft. 

Ein Eindruck vom Flair des abendlichen Hoi Ans.