Montag, 12. März 2012

Laos von Nord nach Süd

Hier endlich mal wieder ein paar Neuigkeiten! Ich habe gute drei Wochen in Laos verbracht und dabei einiges gesehen, viele Menschen kennengelernt und Eindrücke gesammelt. Die Menschen die ich in Laos kennengelernt habe, haben einen wesentlich entspannteren Eindruck gemacht als die Leute in Thailand (bezogen auf die Locals). Besonders mit dem Süden Thailands verglichen. Hier in Laos dauert alles ein bisschen länger. Verspätungen sind normal und werden entspannt hingenommen. Da können aus fünf Stunden Busfahrt auch mal sieben oder zehn werden und eine Abfahrt um neun startet üblicherweise zwischen zehn und zwölf. Aber hier mal etwas konkreteres zu meiner Route durch Laos.

Ich habe die Grenze im Nordwesten von Laos überquert. Von Chiang Khong aus ging es für 40 BHD (1 Euro) mit einem kleinen Boot aus über den Mekong von Thailand nach Laos. Vorher musste man sich in Thailand noch seinen "Departure-Stempel" holen um ordnungsgemäß ausgecheckt zu haben. Beim Einchecken ist mir dann aufgefallen, dass ich keine Passbilder dabei hatte. Das war auch nicht tragisch, hat lediglich 40 BHD extra gekostet. Für das Visum haben wir 32 Dollar bezahlt. Normalerweise zahlen Deutsche 30, aber bei Einreise am Wochenende gibt es einen Aufschlag. Nach Ankunft habe ich mir zusammen mit Michael (ein Polizist aus Belgien) ein Zimmer gesucht. Er hatte auch die Gibbon Experience gebucht. Am nächsten Tag ging es dann auch schon los ...

Gibbon Experience - Classic
Die Gibbon Experience wurde in mehreren Varianten angeboten. Auf Grund von Empfehlungen habe ich mich für die Classic Variante entschieden. Sie kostete 230€, beinhaltete drei Tage und zwei Nächte auf einem Baumhaus, jede Menge Zipline fahren und mit Glück das Beobachten von Gibbons im Jungle - wenn denn welche am Baumhaus vorbei kommen. Wir hatten Glück und wurden gleich am ersten Morgen von ihren Gesängen geweckt! :-) Wir konnten sie erst aus der Ferne sehen und dann sind sie recht nah am Baumhaus vorbei gekommen. War ziemlich spannend und eine sehr schöne Erfahrung.

Ein paar Gibbons aus der Ferne. :-)

Den restlichen Tag waren wir dann mit Zipline fahren beschäftigt, was viel Spaß gemacht hat. Die Ziplines führen mitten durch den Jungle und sind bis zu 400m lang und 150m über dem Boden. Ich weiß nicht mit wie viel Km/h man durch den Jungle rauscht, aber auf jeden Fall nicht langsam. :-)

An eienr Zipline hängend.
Unser Baumhaus (Baumhaus #7).
In unserer Hütte waren insgesamt neun Leute. Wir haben uns so gut verstanden, dass sechs von den neun Leuten direkt zusammen weiter durch Laos gezogen sind.

Die Crew unseres Baumhauses.
Riesige Spinne die wir auf der Heimfahrt der Gibbon Experience in der Lunchpause gesehen haben.
Luang Prabang
Von Huay Xay aus ging es dann weiter mit dem Slow-Boat nach Luang Prabang. Die fahrt dauerte zwei Tage. Die Nacht haben wir in Pak Beng gestopp um zu schlafen. Der Ort bestand wirklich nur aus kleinen Hotels, Restaurant und einer Bar in der Musik gespielt wurde. Die Landschaft die wir auf der Fahrt gesehen haben war ziemlich schön, wobei die Fahrt nach 5-6 Std. doch sehr ermüdent wurde.

Kinder am Flussufer des Mekongs.

Der Sonnenuntergang vom Mekong aus betrachtet.
Angekommen in Luang Prabang haben wir dann erst mal eine ganze Weile nach einem adäquaten Zimmer gesucht. Gelandet sind wir dann im Merry Guesthouse #2 (es gibt drei, also unbedingt die Nummer beachten!). Das Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad hat 60.000 Kipp (10.000 Kipp sind ca. 1€) gekostet. Wer lecker essen gehen möchte sollte unbedingt in's Utopia oder zum indischen Restaurant in der Fußgängerzone gehen (dort gab es nur eins, habe gerade den Namen nicht mehr).
Einen Tage haben wir damit verbracht mit Fahrrädern den Ort zu erkunden und auf den Phusy Market zu gehen. Ein Markt der Einheimischen, auf dem alles was man zum Leben braucht angeboten wird. Weniger touristisch, dafür für uns teilweise recht exotisch. Habe mit eine Stange Zigaretten für unglaubliche 2,50€ gekauft. Und ja, sie sind rauchbar. :-)
Am nächsten Tag sind wir zum großen Wasserfall in Luang Prabang gefahren. Das war wirklich das schönste Fleckchen Erde, dass ich auf meiner Reise gesehen habe und eines der schönsten Stücke Natur die ich bisher in meinem Leben sehen durfte. Es gab einen großen Wasserfall der dann in vielen verschiedenen Plateaus verlaufen ist. Das Wasser war strahlend blau und glasklar, aber ziemlich kalt. *gg*

Der große Wasserfall in Luang Phrabang.
Hier die einzelnen Ebenen in die er dann verlaufen ist.

Und hier ein Teil unserer Truppe beim Schwimmen in den Plateaus.
Reisfelder auf der Heimfahrt vom Wasserfall nach Luang Phrabang.
Am nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden, da wir sehen wollten, wie die Mönche durch die Straßen laufen um ihr Essen zu bekommen. Das ganze war schon total kommerzialisiert. Die Frauen am Straßenrand wollten den Leuten Reis verkaufen, damit diese ihn den Mönchen geben konnten. Wir haben das Spiel nicht mitgemacht und uns nur die vorbeilaufenden Mönche angesehen. Es waren hunderte!

Mönche in Luang Phrabang.
Danach ging es weiter mit dem Bus nach Vang Vieng zum Tubing. Das Tuben in Vang Vieng war ziemlich cool. Wir hatten ziemlich günstige Bungalows (Banana Bungalows) für nur 30.000 Kipp die Nacht für einen Doppelbungalow, d.h. 1,50 € pro Kopf die Nacht. Laos war wirklich um einiges günstiger als Thailand. 

Die Tubing Area gegen Mittag.

Touristisch, aber muss man mal mitgemacht haben. :-)
An einer der Bars gab es ein Volleballfeld. Dieses war natürlich kein normales Spieldfeld. Es wurde komplett unter Wasser gesetzt, was das Spiel durchaus um einiges lustiger und interessanter gemacht hat. :-)



Wir sind insgesamt vier Tage in Vang Vieng geblieben und dann weiter über Vientianne nach Thakaek gefahren. Dort haben wir eine Nacht geschlafen um dann am nächsten Tag eine Rollertour zu beginnen. Die Tour mit dem Roller wird Four Day Loop genannt. Man fährt eine große Runde durch Laos, vorbei an viele kleine Städte und unzähligen Höhlen, unter anderem den bekannteren Long Kohr Caves. Der hier zu besichtigende Teil ist eine 7 Km lange Höhle mit sehr schönen Steingebilden.

Die Long Kohr Caves von innen.

Das Rollerfahren hat sehr viel Spaß gemacht und auch hier war die Landschaft sehr schön und abwechslungsreich. Die Straßen waren anfangs ziemlich gut, aber am zweiten Tag bestand die Streck 30 Km lang nur aus Schlaglöchern und neu gebauter Straße. An einem Stück an dem die Straße gerade neu gemacht wurde, war diese ziemlich rutschig. Ich bin ausgerutscht und habe mit das Bein am Auspuff verbrannt. Die Straße war so rutschig, dass ich beim Aufheben des Rollers fast wieder hingefallen bin, aber zum Glück ist es beim einen Mal geblieben.

Die Wundheilung kann man in der hohen Luftfeuchtigkeit vergessen. Das ist die Wunde nach ca. 1,5 Wochen.



Zwischenstop bei einer laotischen Schule. Die Kinder wollten unbedingt alle mit auf's Foto, sehr süß.


Die Rollercrew. :-)

Auf der letzten Heimfahrt haben wir dann noch etwas einheimiches an einem kleinen Straßenrestaurant gegessen. Es sah ziemlich lecker aus und hat auch lecker geschmeckt ... beim näheren Hingucken hatte ich dann aber irgendwie nicht mehr ganz so viel Hunger ...

Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Reisgratin oder ähnliches ... aber was sind denn diese kleinen weißen Kügelchen?

Hier mal eine Makroaufnahme. Ich weiß immer noch nicht sicher was es ist. Bin mir aber auch gar nicht mehr so sicher ob ich es wirklich wissen will. *gg*
Wir haben den Loop in drei Tagen beendet gehabt und so blieb mir noch genug Zeit mit Daan, Lotte und Hanneke weiter zu den Fourthousand Islands zu fahren. Wir sind in Richtung Süden gefahren und haben eine Nacht in Pakse verbracht, da die Strecke leider nicht an einem Tag zu fahren war.
Auf der Fahrt zu den Fourthousand Islands habe ich die schlimmste Lebensmittelvergiftung meines Lebens gehabt. Es ging mir so schlecht wie sehr lange nicht mehr und ich habe mich bis zur Ankunft in Pakse etliche Male übergeben müssen. Alles in allem nicht sehr schön. Die anderen haben mir geholfen meine Sachen zu tragen, da ich so erschöpft war, dass ich am liebsten auf der Straße geschlafen hätte. Am nächsten Tag ging es dann morgens um Acht Uhr weiter. Es ging mir immer noch ziemlich mies, aber schon besser als am Vortag. Gegen Mittag sind wir dann in Don Det angekommen, eine der kleineren Inseln der Fourthousand Islands. Hier gibt es keine Bankautomaten und keinen richtigen Supermarkt. Die Unterkünfte sind günstig und es ist so ruhig, dass man wirklich gut entspannen kann.



Einen Tag haben wir eine Kajaktour über den Mekong mitgemacht und sind zu zwei Wasserfällen gefahren und haben mittags einen Stop auf dem Mekong eingelegt um die Irrawaddy Delphine zu sehen. Es sind die letzten Süßwasserdelphine der Welt, die nur noch hier und bei einer Insel in Kambodscha leben. Wir hatten sogar Glück und es sind ein paar Gruppen in unserer Nähe aufgetaucht um an der Oberfläche neue Luft zu holen.

Klein und weit entfernt, aber ich denke es ist zu erkennen, dass es kein Felsen sondern ein Irrawady Delphin ist. :-)
Ein kompletter Tag auf einem Single-Kajak ist anstrengender als ich gedacht habe!
Der zweite Wasserfall ist, von der Durchflussmenge an Wasser, der größte Wasserfall Südost-Asiens. Er war wirklich riesig und ziemlich beeindruckend.



Am nächsten Tag bin ich dann morgens mit dem Bus in Richtung Bangkok gefahren um Jakob, Daniel und Kathrin zu treffen. Die Fahrt hat mich ca. 26 Std. gekostet, was aber nichts gemacht hat, da ich mich so gefreut habe die anderen zu sehen. Eigentlich sollte ich morgens um fünf Uhr in Bangkok ankommen, allerdings hatte unser Bus eine Reifenpanne, so dass ich letztlich gegen zwölf Uhr in Bangkok war. Ich habe die anderen im Budget Guesthouse getroffen, wo sie bereits eingecheckt hatten.

Was habe ich mich gefreut ihn endlich wieder zu sehen! :-)
Da waren auch die langen Reisestrapazen gleich vergessen...
Wir haben noch zwei Tage in Bangkok verbracht und uns dann auf in Richtung Ko Chang gemacht, die zweitgrößte Insel Thailands. Hier haben wir in kleinen Bungalows direkt am Strand geschlafen. Es war wirklich super schön beim Einschlafen das Rauschen des Meeres zu hören. Einen Abend hat Jakob auf einer Party bei uns im Hotel Musik gemacht. War super gut gewesen, mal wieder ordentliche Musik zu hören - und das beim Sonnenuntergang direkt am Strand. :-)

Gerade sind wir auf Koh Mak und heute Abend startet der Thaibreak, eine zweiwöchige Party am Strand auf Koh Mak. Im nächsten Eintrag werde ich berichten wie der Thaibreak war und wie unsere Zeit auf Koh Mak abgelaufen ist...